Silvia Ramos Herrera

Silvia Ramos Herrera ist seit 22 Jahren Hebamme.

Sie ist aus Chepenal, wo die Wege alle aus Stein und Lehm sind, deshalb ist es in der Regenzeit besonders schwierig die Ortschaften zu erreichen. Es sind oft mehr als vier Stunden steiler Fußmarsch, um die Dörfer Panch’upaq oder Navidad und El Cedral zu erreichen, wo sie die Geburten betreut. 

Sie initiierte sich als Hebamme, als sie ihre Cousine Olivia Caal begleitete. Sie musste zum Haus der Hebamme gebracht werden, aber durch die weiten Wege zwischen den Siedlungen und die Distanzen zwischen den Dörfern, kam das Baby auf dem Weg zu Welt! Niemand der anderen Personen traute sich, zu helfen – nur Silvia. So begann sie also Hebamme zu sein, und die anderen Leute die das mitbekamen erzählen von ihrem Mut und Können. Ohne sich dessen bewusst zu sein, begann sie von diesem Moment an mir ihrer Arbeit – denn als sie in ihr Dorf zurückkam, wussten bereits alle dass sie nun Hebamme war.

Auf die Frage hin, ob sie irgendwelche Anzeichen vor dieser Begebenheit bemerkte, sagte auch sie, dass sie häufig von verschiedenen bunten Blumen träumte. Im Besondern Blüten von Margeriten, Tuberosen und einige andere Arten. Sie erzählt auch, dass sie bis heute durch Träume erfährt, wann wo das nächste Kind geboren wird – dann träumst sie von sich öffnenden Knospen und weiß, zu welcher Frau sie eilen muss.Um dieses komplexe System von “Avisos - Benachrichtigungen” zu verstehen, muss sie sich ihrer Träume gewahr sein, die Körpersignale beachten und auch ihre Träume interpretieren können. “Das ist sehr praktisch, denn es ist ein uraltes System der Vorfahren, und es hilft mir da ich mich so vorbereiten kann und alles zur Hand habe, was ich brauche“, kommentiert Doña Silvia. 

Bezüglich der Anzahl der betreuten Geburten, kann auch sie keine genaue Zahl nennen, da sie nicht Buch darüberführen. Die größte Freude und Ehrerbietung für die Hebammen aber ist es, zu hören wie sie in den Dörfern „Großmutter“ genannt werden – die alte Weise – obwohl sie nicht eigentlich zu den Familien gehören. “Qati’t” bedeutet “unsere Großmutter”… auf diese Weise werden die Hebammen von den Menschen geehrt, deren Geburt sie betreut haben.